Hosea 6

Text: Hosea 6,1-6 Hosea 6 Einleitung In der guten Absicht, einen solchen zur Veränderung ihres Sinnes wirksamen Samen in ihr Herz zu legen, macht ihnen nun der Prophet im Namen GOttes eine rührende Vorstellung, wie gnädig GOtt dereinst die bußfertige Zukehr Israels annehmen werde, ungeachtet beim jetzigen Zerfall noch so wenig Ansehen dazu sei. Text: Hosea 6,1-6 Die in der Umkehr zu GOtt begriffenen Israeliten werden redend eingeführt, wie sie sich untereinander zur Buße erwecken werden, und was es bei ihnen für ein demütiges Rechtfertigen der Gerichte GOttes, und für ein gläubiges Ergreifen der Gnade GOttes geben wird, darin sich auch GOtt ansehnlich an ihnen verherrlichen wird. Dergleichen Anzeigen von künftiger Bekehrung . geschehen auch in der Absicht, daß man sogleich und zu allen Zeiten eine Reizung daraus nehmen könne, seinem GOtt zu begegnen. Was kann man sich ersparen, wenn mau sich nicht lange nach Menschenhilfe umsieht, die doch kein nütze ist sondern gerade unter Rechtfertigung der Gerichte GOttes in Seine Erbarmung und Vergebungs=Gnade durchdringt. Wenn einer auf diese einmal wieder Zuversicht gewonnen hat, so verbirgt sich freilich auch das Verlangen nicht nach der Zeit, wann einem wieder eine neue Gnade aufgehen werde; und überhaupt kommt man in den ganzen Fleiß und Achtsamkeit auf das Wort, auf die Wege GOttes, auf die Zurechtweisungen Seines Geistes, auf die Zeiten, die Er in Seinen gnädigen Mittheilungen hält. Darunter lernt man das vorzügliche Wohlgefallen GOttes au der Barmherzigkeit verstehen und recht gebrauchen, in welchem Geheimnis alle Diejenigen blind bleiben, die es nicht durch Erfahrung lernen. Auf Opfer, Brandopfer und solcherlei äußerliche Übungen faßt der Mensch noch leichter ein Vertrauen, als auf das freie Wohlgefallen GOttes an der Gnade. Aber wenn das Höfeln, Behauen, Behobeln, die spät und frühe an den armen Sünder gewendete Mühe, die Erfahrungen, wie manches Wort GOttes einem zum Tod gereichte, das einem doch zum Leben gegeben war, weil man sich nie in die ganze Erkenntnis GOttes wollte hinein leiten lassen; wenn das bei einem durcheingeht, da lernt man den HErrn und Seine Gnade ehren, und merkt, was Gnade für eine rechtmäßige, rechtsbeständige Gnade sei; in welcher GOtt mehr Ruhm sucht und erlangt, als in Seinen Gerichten. Darunter gibts freilich Wirkungen, wie beim Tau, die verborgen, schnell, weitausgebreitet, unansehnlich und doch kräftig sind. Text: Hosea 6,7-11 Aber jetzt war das Ansehen in der Nähe noch gar nicht dazu, sondern GOtt fand vielmehr gerechte Ursache zu steten Klagen. Es kann freilich viel zum Schaden der Nachkommenschaft, zum Aufenthalt des Guten, das GOtt sonst gedachte zu tun, dazwischen kommen, wie bei Adam; doch dringt zuletzt die vorzügliche Liebes=Neigung in GOtt zum Gnade=Erweisen durch Alles durch. Aber was hat unser zur Rechten GOttes erhöhter Heiland und HErr noch zu veranstalten, bis daß herwiedergebracht werde Alles, was und wie es GOtt geredet hat durch den Mund Seiner heiligem Propheten!
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